Herz-Jesu-Familie


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Dombrowski-Juni-2015

Herz - Jesu - Familie
D-Juni-2015-12-Internet
Juni 2015 - www. Herz-Jesu-Familie.de


Liebe Apostel und Mitglieder!


Leitwort für das Jahr: „ Das Herz Jesu ist die Quelle der brüderlichen Liebe
„Fürchte dich nicht, du kleine Herde.“
(Lk 12, 32) - Die Erneuerung der Kirche -
(Aus einem Vortrag in Maria Vesperbild von Pater Johannes Öttl CPPS
- Fortsetzung folgt)


Die katholische Kirche ist nach der Lehre der Hl. Schrift und nach ihrem Selbstverständnis der Geheimnisvolle Leib Christi; d.h. alle Menschen, die getauft sind und an Christus glauben, bilden mit Christus einen geheimnisvollen Leib. Wir sind alle mit Christus und untereinander durch das göttliche Gnadenleben verbunden und bilden so einen lebendigen Organismus, in dem Christus das Haupt und wir die Glieder sind. Der Hl. Geist ist die Seele des geheimnisvollen Leibes Christi. Christus selbst hat diese Lehre grundgelegt durch das Gleichnis vom Weinstock und den Reben. Daraus folgt, daß niemand das ewige Heil erlangen kann, der nicht mit Christus durch die heiligmachende Gnade verbunden ist. Das setzt den Glauben an Christus und die Taufe voraus. Der hl. Apostel Paulus hat diese Lehre vom Geheimnisvollen Leib Christi in verschiedenen Briefen ausführlich dargelegt.

Die Kirche ist also ein Werk Gottes und ein großes Geheimnis Gottes. Sie muß wachsen, bis das Reich Gottes vollendet ist am Ende der Zeiten. Trotzdem bedarf sie einer ständigen inneren Erneuerung, weil sie ja aus schwachen, sündhaften Menschen besteht. Diese Überzeugung, daß die Kirche immer wieder, ja ständig, erneuert werden muß, war den gutwilligen und strebsamen Katholiken immer mehr oder weniger bewußt. Es waren vor allem Heilige, welche die Kirche immer wieder zur ursprünglichen Heiligkeit und Vollkommenheit zurückgeführt haben, wie z.B. der hl. Franz von Assisi. Dieser Notwendigkeit der Erneuerung der Kirche waren sich auch die Bischöfe, die beim II. Vatikanischen Konzil versammelt waren, bewußt. Dieses Thema spielte nämlich bei den Beratungen eine wichtige Rolle, und das fand in den Konzilsdekreten auch seinen Niederschlag. So heißt es z.B. im Dekret über den Ökumenismus: „Deshalb müssen alle Katholiken zur christlichen Vollkommenheit streben und, ihrer jeweiligen Stellung entsprechend bemüht sein, daß die Kirche ... von Tag zu Tag geläutert und erneuert werde, bis Christus sie sich dereinst glorreich darstellt, ohne Makeln und Runzeln.“ (Ok 4). Und im Dekret über die Kirche heißt es: „Damit wir aber in Ihm (Christus) unablässig erneuert werden, gab Er uns von Seinem Geist, der als der eine und gleiche im Haupt und in den Gliedern wohnt, und den ganzen Leib lebendig macht, eint und bewegt. (Kirche 7)

Es besteht also kein Zweifel, daß das Konzil eine innere Erneuerung der Kirche gewollt hat. Wir fragen uns, wie war es dann möglich, daß es ganz anders gekommen ist, daß man von einer Erneuerung der Kirche so wenig merkt, daß vielmehr seit dem Konzil ein beispielloser Niedergang des religiösen Lebens eingetreten ist: Religiöse Unwissenheit, Unglaube, Abfall vom Glauben, ein dramatischer Rückgang des sonntäglichen Kirchenbesuches, der Priester-und Ordensberufe. Viele Klöster sind schon geschlossen worden, viele Orden sind vom Aussterben bedroht. Man kann gar nicht alles aufzählen, was in den letzten Jahrzehnten an Unheil über die Kirche gekommen ist.

Wie war das möglich in so kurzer Zeit, wo man doch mit so viel Mut und Zuversicht das Werk der Erneuerung angegangen ist?


Das öffentliche Interesse am 2. Vatikanische Konzil war groß, nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch außerhalb. Wie groß das Interesse der Ungläubigen, bzw. der Kirchenfeinde, am Konzil war, das war den Verantwortlichen der Kirche offenbar viel zu wenig bewußt. Dieses Interesse richtete sich nämlich auf ganz konkrete Fragen, wie z.B.: In welcher Richtung entwickelt sich die kath. Kirche? Wie weit paßt sich die Kirche der modernen Zeit an? Und vor allem: Wie können wir Einfluß auf die Kirche nehmen?

Welche Möglichkeiten haben wir, um die Kirche innerlich umzufunktionieren? Das sind nicht theoretische Fragen, sondern ganz konkrete und praktische.

Besonders einer der gefährlichsten Feinde der Kirche, die Freimaurerei, hat sich schon lange zum Ziel gesetzt, ihre gottlosen Ideen in die Kirche einzuschleusen und sie dadurch von innen her zu zerstören. Ein ganz konkretes Ziel, das diesem Zwecke dient, ist es für die Freimaurer schon lange, einen der ihren auf den Papstthron zu bringen. Ein sehr wirksames Mittel, um ihre Ideen in die Kirche einzuschleusen, waren für sie die Medien, die ja schon lange weltweit fast vollständig in der Hand der Freimaurer sind. Die Medien haben ja lebhaften Anteil am Konzilsgeschehen genommen. Sie haben nicht nur über das Konzil ständig und ausführlich berichtet, sondern sie haben auch die Erwartungen der Welt, d.h. der Ungläubigen und der Kirchenfeinde, an die Konzilsväter und Theologen herangetragen. So haben sich nicht wenige Bischöfe und Theologen (wahrscheinlich mehr unbewußt als bewußt) oft mehr die Frage gestellt: „Was erwartet die Welt von uns? Wie können wir am besten den Erwartungen der Welt entgegenkommen,, als was dient am besten unserem Glauben, und was will Gott der Kirche in dieser Zeit sagen?“

Die Ausführungen der Konzilsbeschlüsse legt diese Vermutung wenigstens nahe. Der Heilige Geist hat zwar die Konzilsväter vor direkten Irrlehren bewahrt, aber man hat nach dem Konzil viel mehr die Erwartungen der Welt befolgt und diese als „Geist des Konzils“ ausgegeben, als die Beschlüsse des Konzils zu befolgen und auszuführen. So hat man in wichtigen Dingen gerade das Gegenteil von dem getan, was das Konzil wollte (Abschaffung des Latein in der Liturgie, unüberlegte und oft willkürliche Neuerungen in der Liturgie, Handkommunion, äußere Neuerungen statt innerer Erneuerung, Unterdrückung des Strebens nach Heiligkeit und Vollkommenheit, Aushöhlung der Gebote Gottes, usw.) Statt die Herzen dem Heiligen Geist zu öffnen, hat man dem Geist der Welt geöffnet. Man hat diesen Geist der Welt oft als „frischen Wind der Welt“ gepriesen, aber er hat in der Kirche furchtbare Verwüstungen angerichtet und den Glauben vielfach zerstört.

Viele Katholiken waren nach dem Konzil von der Euphorie, von einem Hochgefühl des Fortschritts erfüllt. Der ,Fortschritt“ war das Zauberwort. Man glaubte an einen unaufhaltsamen Fortschritt, der mit dem Konzil begonnen habe, der von selbst (vom Hl. Geist) komme, ohne daß man sich selber anstrengen müsse. In Wirklichkeit aber glaubte man an sich selbst: Wenn nur jeder tun kann, was er will, dann wird alles besser, meinte man. Verachtet hat man die Konservativen, die Bremser, die den Fortschritt nur aufhalten. Aber das Schlagwort vom Fortschritt war eine Illusion, weil man es nicht innerlich, geistig und übernatürlich verstanden hat, sondern äußerlich im Sinne einer materiellen Evolution oder Entwicklung. Der Fortschritt und die Entwicklung wurden zum Teil so primitiv verstanden, daß man sagte: Wir dürfen nicht mehr vor dem Konzil zurück: alles, was vor dem Konzil war, ist überholt. Diese Haltung führte zwangsläufig zu allen möglichen Irrlehren und zum Unglauben. Sie war ja auch gegen das Wesen unserer Kirche gerichtet.

Unsere Religion ist ja eine Offenbarungsreligion, d. h. die Lehre der Kirche beruht auf den Offenbarungen Gottes durch die Patriarchen, die Propheten und durch Jesus Christus, den Sohn Gottes. Diese Offenbarungen beinhalten Dinge, Wahrheiten, die der Mensch mit seinem

Verstand allein nie erkennen könnte. Eine Offenbarung ist ein Geheimnis Gottes, ein Geschenk Gottes an die Menschheit, der wir durch unseren Verstand nichts mehr hinzufügen können. Die erste Aufgabe der Kirche ist deshalb, daß sie diese von Gott geoffenbarten Wahr-heiten unverfälscht bewahren muß, um sie den Menschen auch sicher verkünden zu können. Die Kirche ist also wesentlich konservativ.

Bewahren heißt hier allerdings nicht konservieren, so wie man Lebensmittel konserviert, sondern es geht um die Bewahrung von etwas Lebendigem. Das Wort Gottes ist lebendig; deshalb kann man es entfalten und tiefer verstehen. Darin, in dem tieferen Verständnis der Offenbarung Gottes und in der treueren Befolgung des Willen Gottes, d.h. in einer größeren Heiligkeit, besteht auch der wahre Fortschritt im Glauben und in der Religion.

Wie wichtig die unverfälschte Bewahrung aller Glaubenswahrheiten für unsere Religion ist, ersehen wir in der Tatsache, daß kein Volk ohne seine Geschichte, ohne seine Tradition, seine Identität bewahren kann. Wenn es seine Geschichte aufgibt, dann verfällt es geistig.

Das gilt erst recht von der Kirche. Ein echter Fortschritt setzt immer ein festes geistiges Fundament voraus. Wenn man sein Fundament aufgibt oder zerstört, dann stürzt das ganze Gebäude zusammen. Gerade das erleben wir heute vielfach in der Kirche. Wenn der Glaube verloren geht, dann ist das kein Fortschritt, sondern ein Zusammenbruch.

In diesem geistigen Zusammenbruch in der Kirche haben viele längst schon die Orientierung völlig verloren. Man erkennt schon lange nicht mehr die geistigen Kräfte, die in der Kirche und überall in der Welt am Werk sind, weder die guten noch die bösen. Man erkennt weder die guten Kräfte, die heiligen Engel, die im Auftrag Gottes die Welt, die Kirche und die Ordnung Gottes vor Zerstörung bewahren, noch erkennt man die bösen Kräfte, die bösen Geister oder Dämonen, die ständig in der Welt am Werk sind, um die Menschen zum Bösen zu verführen und die Kirche zu zerstören. Ihnen hat man praktisch freie Hand gelassen, um ihr Zerstörungswerk in der Kirche vollbringen zu können. Schon Papst Paul VI. hat beklagt, daß der Rauch Satans in die Kirche eingedrungen ist. Wir sind überzeugt, daß Gott stärker ist als Satan und die ganze Hölle, und daß die Kirche von Christus die Macht erhalten hat, Satan zu besiegen. Wenn nun viele Priester und auch Bischöfe sagen, man dürfe über Satan und die bösen Geister nicht reden, um das Volk nicht zu ängstigen, und wie dann durch dieses Schweigen über die Hölle sehr bald der Glaube dem Unglaube Platz gemacht hat, sodaß man praktisch nicht mehr an das Wirken Satans glaubt, obwohl uns Christus ausdrücklich davor warnt, dann ist dieses Verhalten im höchsten Masse töricht und eine geradezu Verblendung. Wem nützt denn dieses Schweigen über die Dämonen? Doch nur ihnen! Und sie haben diesen Freiraum, den die Kirche (d.h. viele ihrer Vertreter) ihnen freiwillig überlassen haben, gründlich ausgenützt. Über ihr Zerstörungswerk in der Kirche können wir jetzt nur trauern und weinen. Dazu kommt noch, daß man Priester, die noch über die Hölle und die bösen Geister gepredigt haben, systematisch verleumdet und verfolgt und sie oft noch kaltgestellt hat.

Geblendet vom bösen Feind waren es die Diener der Kirche selbst, Theologen, Oberhirten und Priester, die nicht nur den verderblichen Geist der Welt in die Kirche hineingelassen haben, sondern auch den Rauch Satans. So haben sie auch den Dienern Satans freie Hand gelassen und sind dadurch selber Diener Satans geworden.

Wenn man von Satan geblendet ist, dann erkennt und versteht man auch die einfachsten Wahrheiten nicht mehr; dann versteht man natürlich auch die Geheimnisse der Hl. Schrift nicht mehr, besonders die Warnungen, die Gott uns in der Hl. Schrift geben will. Die Schlagwörter vom ,Fortschritt“ und von der ,,Drohbotschaft“ die angeblich im Gegensatz zur Frohbotschaft stehe, haben viele völlig blind gemacht. Man hat nicht gesehen und wollte nicht se


hen, daß in der Hl. Schrift, besonders in der Geheimen Offenbarung das hl. Apostels Johannes, die Steigerung der Macht Satans und damit auch eine schlimme Bedrängnis der Kirche in den letzten Zeiten, vorausgesagt ist. Diese Weissagungen sollen uns warnen, damit wir uns auf die Ereignisse der Endzeit einstellen können, und damit wir dem Bösen, der Sünde, widerstehen, denn Satan hat diese Macht bekommen wegen der Sünden der Menschen.

Jesus selber sagt: „Dann werden viele zu Fall kommen und einander hassen und verraten. Viele falsche Propheten werden auftreten, und sie werden viele irreführen. Und weil die Mißachtung von Gottes Gesetz überhand nimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten. Alsdann wird eine so große Drangsal eintreten, wie es von Anbeginn der Welt bis jetzt keine gegeben hat noch je geben wird. Ja, würden jene Tage nicht abgekürzt, so würde kein Mensch gerettet werden. Aber um der Auserwählten willen werden jene Tage abgekürzt.“ (Mt 24, 10-12; 21 ff)

Der ehemalige katholische Theologe Hans Küng hat eine neue Ethik entworfen, die das geistige Fundament der angestrebten einen Welt und der Welteinheitsreligion sein soll. In dieser neuen Ethik soll es nur noch vier Gebote geben, auf die sich alle Religionen einigen könnten: 1. Du sollst nicht töten. 2. Du sollst nicht stehlen 3. Du sollst nicht lügen. 4. Du sollst keine geschlechtliche Unmoral bejahen. Die christliche Religion will man ja völlig ausschalten.

Deshalb fehlt in der neuen Ethik das erste und wichtigste Gebot Gottes: Das Gebot der Liebe zu Gott und zum Nächsten. Man will eine Welt ohne Liebe aufbauen! Die Liebe wird erkalten.

Der hl. Apostel Paulus schreibt in seinem 2. Brief an die Thessalonicher, daß vor der Wiederkunft Christi der Abfall kommt (der große Abfall vom Glauben ) und „der Mensch der Gesetzwidrigkeit, der Sohn des Verderbens und Widersacher auftritt.“ In seinem 2. Brief an Timotheus schildert er die jetzige Zeit mit nicht zu überbietender Kürze und Prägnanz. Er schreibt: „Wisse, daß in den letzten Tagen schlimme Zeiten hereinbrechen. Da werden die Menschen selbstsüchtig sein; geldgierig, prahlerisch, hochmütig, schmähsüchtig; den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos; lieblos, treulos, verleumderisch; zügellos, grausam, gemein; verräterisch, frech und aufgeblasen. Sie werden die Lust mehr lieben als Gott. Sie geben sich wohl den Schein der Frömmigkeit, lassen aber deren Kraft vermissen 2 Tim 3,1-5. Der hl. Apostel Johannes schreibt in seinen Briefen vom Antichrist. In der Geheimen Offenbarung schildert er dann das Auftreten und Wirken der gottfeindlichen Mächte: Des Drachens, des falschen Propheten, des Tieres aus dem Meer und des Tieres aus dem Festland.

Im 12. Kapitel der Geheimen Offenbarung spricht der Apostel Johannes von zwei großen Zeichen am Himmel: Von der Frau, die mit der Sonne bekleidet, den Mond unter ihren Füßen und einen Kranz von 12 Sternen auf ihrem Haupt hat. Dann heißt es: „Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: Ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen (Offb 12, 3) Wer ist dieser Drache? Der Apostel gibt selbst die Antwort. Er schreibt: „Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen, aber sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel. Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt.“

(Offb 12, 7 ff) Der Drache ist also Satan. Er verfolgt die Frau, das Zeichen Gottes am Himmel. Denn die Frau, Maria, die Unbefleckte, ist von Gott berufen, den Drachen zu besiegen.

Persönlich hat sie es schon getan, weil der Drache sie nie zu einer Sünde verführen konnte, und weil sie Christus, den Erlöser, geboren hat. Sie soll aber auch die Macht Satans in der ganzen Welt besiegen. Maria hat das in Fatima bestätigt, wo sie gesagt hat: „Am Ende wird mein unbeflecktes Herz triumphieren.“ Weil der Drache aber Maria selbst nichts anhaben kann, deshalb heißt es: „Da geriet der Drache in Zorn über die Frau, und ging fort, um Krieg zu führen mit den übrigen Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus festhalten.“ (Offb 12, 17). Das haben wir ja heute: Der Drache verfolgt alle, die sich noch bemühen, die Gebote Gottes zu befolgen, und die sich zu Christus bekennen.

Wir aber sollen unbeirrt an den Sieg Jesus Christus glauben! Der böse Feind will uns einschüchtern, damit wir den Mut verlieren, nichts mehr tun und auch nicht mehr glauben. Gott aber will, daß wir glauben und vertrauen; denn das ist das Wichtigste, was wir tun können. Wir sollen ein festes, unerschütterliches Vertrauen haben, weil der Sieg Gottes sicher ist. Gegen Gott kann niemand siegen, auch Satan nicht. Aber viele sind in unserer Zeit schon ungeduldig geworden. Das wachsende Böse verunsichert sie. Manche haben auch schon das Vertrauen verloren und glauben nicht mehr an die Verheißungen Gottes und an die Verheißungen der Mutter Gottes. Aber wir sollen bedenken, daß der Sieg Gottes, bzw. der Sieg Mariens, umso glänzender ausfallen wird, je mehr Satan und seine Heerschar sich schon wie sichere Sieger fühlen und je unwahrscheinlicher ein Sieg Gottes uns noch erscheinen mag. Zudem dürfen wir uns über den kommenden Sieg umso mehr freuen, je mehr wir für ihn gebetet, gekämpft und gelitten haben. Dann ist es nämlich auch unser Sieg. So dürfen wir zuversichtlich dem Tag des Sieges und der Erneuerung der Kirche entgegensehen. Die Kirche wird, vollkommen gereinigt von allen Sünden und allen Irrtümern, glänzender dastehen als je. Gott schenke uns bald diesen Sieg und uns allen Seine Gnade.

Wir wünschen allen Aposteln, Mitgliedern und Angehörigen, besonders allen Kranken, ein gnadenreiches Pfingstfest! Es segne und behüte Sie und Ihre Familien sowie alle Ihnen An-vertrauten die Allmacht des Vaters, die Liebe des Sohnes, die Weisheit des Heiligen Geistes und Maria Königin des Friedens!

Es grüßen alle verantwortlichen Apostel herzlich

Ihr Edmund Dombrowski


Fortsetzung der Autobiographie vom inzwischen verstorbenen amerikanischen Bischof Fulton J. Sheen über seine Marienverehrung

Das Zeichen, das ich erbat, war dies: „Nach der hl. Messe sollte mir ein kleines, etwa 12 jähriges Mädchen, in Weiß gekleidet, eine weiße Rose geben - bevor ich das äußere Gitter des Altars erreicht hätte. Ungefähr 20 Schritte vom Tor entfernt, konnte ich niemanden sehen. Ich erinnere mich, gesagt zu haben: Du solltest dich lieber beeilen, es ist nicht mehr viel Zeit ... „. Als ich am Tor ankam, gab mir ein kleines 12 jähriges Mädchen, in Weiß gekleidet, die weiße Rose.

Nachdem ich einer Pfarrei in Peoria zugewiesen wurde, erklärte ich dem Pfarrer, ich würde im nächsten Jahr nach Europa fahren und Lourdes besuchen. Er antwortete nur: „Ich bin schon fünf Jahre lang Pfarrer und ich war nicht einmal in Europa, und Sie erwarten als Kurat nach einem Jahr dorthin zu kommen?“ Ich sagte: „Ja, aber ich weiß nicht, wie das geschehen soll, nur, daß es geschehen wird.“ Nachdem ich ein Jahr in der Pfarrei gearbeitet hatte, teilte mir der Bischof mit, ich sei als Lehrer der Katholischen Universität zugewiesen und könne nach Europa fahren, um meinen Kurs vorzubereiten. So besuchte ich wieder das Heiligtum U.L. Frau. Wenn jemand meint, Gebete werden niemals erhört, soll er zum Herrn beten, daß ihm einige Leiden geschickt werden, um eine Seele zu retten. Am Ende dieser Wallfahrt nach Lourdes hatte ich einen Platz reservieren lassen, um den Nachtzug nach Paris zu nehmen, der um neun Uhr abends abfuhr. Wie Liebende nur widerstrebend „Adieu“ sagen, suchte ich meinen Besuch fast bis zur letzten Minute zu verlängern. Etwa um acht Uhr abends eilte ich zur Grotte und bat die Selige Jungfrau, mir einige Prüfungen und Leiden - als Splitter des Kreuzes - zu schicken, um einer Seele zu helfen. Ich eilte in mein Hotel und lief drei Treppenfluchten hinauf, zwei Stufen auf einmal nehmend, zu meinem Zimmer. Da bemerkte ich, wie jemand hinter mir die Stufen hinauf sprang. Ich wandte mich um und sah ein junges holländisches Mädchen von etwa 21 Jahren. „Folgen Sie mir?“ - „Ja“, sagte sie, „aber ich weiß nicht, warum! Ich sah Sie heute Nachmittag in der Prozession und beschloß, mit Ihnen zu sprechen.“ Als ich sie fragte, ob sie eine Wallfahrt nach Lourdes gemacht habe, erwiderte sie: „ Nein, ich bin Atheistin.“ - „Sie sind keine Atheistin“, betonte ich, „sonst wären Sie nicht hier. Wahrscheinlicher ist, daß Sie ihren Glauben verloren haben.“ - Ich sagte ihr dann: „Ich glaube, Sie sind eine Antwort auf mein Gebet! Ich bat um Prüfung und Leiden, um eine Seele zu retten - Sie sind diese Seele!“

Ich versäumte absichtlich meinen Zug und blieb drei Tage in Lourdes, bis das Mädchen seine Beichte ablegte und dem Leben in der Kirche wiedergeschenkt war. Dann begannen meine Plagen. Es dauerte über drei Tage, um nach Paris zu gelangen. Obwohl ich die Landessprache beherrschte, sagten mir die Schaffner, meine Fahrkarten wären nicht in Ordnung.

Sie veranlaßten mich an allen möglichen Stationen auszusteigen, wo es unmöglich war, ein Restaurant oder Gasthaus zu finden. Nach 72 Stunden, vielen Unannehmlichkeiten, Schlaflosigkeit und Hunger, kam ich endlich in Paris an. Jede Seele kostet ihren Preis. Einige sind billig, andere teuer. Wie es möglich ist, Blut von einem Menschen auf den anderen zu übertragen‚ um eine Anämie, oder Haut von einem Teil des Körpers auf einen anderen zu verpflanzen, um die ursprüngliche Geschmeidigkeit wieder herzustellen, so ist es auch möglich, für ein Glied des mystischen Leibes Christi seinen Splitter vom Kreuz auf eine andere Seele in Not zu übertragen. Die geistige Hilfe für die Seelen in Not hat nicht Schritt gehalten mit der materiellen Hilfe, die wir für kranke Körper leisten. Man sorgt sich wenig um die seelisch Hungernden! Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit. Da es Augenbanken für die Blinden und Blutbanken für die an einer Blutkrankheit Leidenden gibt, warum sollte man nicht „Gebets-Banken“ für die Sünder errichten? Manch ein seelisch verwundeter Reisender findet keinen guten Samariter, der das Öl der Fürbitte und den Wein der Wiedergutmachung in seine erschöpfte Seele träufelt.

Die Verehrung der Gottesmutter ließ mich die Heiligkeit des Leidens in einem neuen Licht sehen. Ich glaube nicht, jemals zu Gott gesagt zu haben: „Was habe ich getan, um alle diese Prüfungen zu verdienen?“ In meinem Herzen wußte ich, daß ich weniger Schläge erhielt, als ich verdiente. Wenn überdies Christus, der Herr, seine Mutter, die ohne Sünde wär, aufgefordert hatte, sein Kreuz zu teilen - dann muß der Christ das Wort „verdienen“ aus seinem Wörterbuch streichen. - (Fortsetzung folgt)



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